Thailands Regierungschef gesteht Aussetzen von Bootsflüchtlingen"Unklar, wer das gemacht hat" -
Abhisit kündigt Bestrafung der Verantwortlichen an
Bangkok - Der thailändische Regierungschef hat eingeräumt, dass Bootsflüchtlinge aus Burma in den Gewässern seines Landes aufgegriffen und auf hoher See ausgesetzt worden sind. "Es ist unklar, wer das gemacht hat", sagte Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva in einem Interview mit dem US-Sender CNN. "Alle Behörden sagen, sie täten so etwas nicht, aber ich habe Anhaltspunkte für das Gegenteil." Sollten die Verantwortlichen gefunden werden, würden sie bestraft, versicherte Abhisit.
In alten Booten ohne Motor ausgesetzt
Anfang des Jahres hatte die indische Marine Hunderte Angehörige der Rohingya-Minderheit aus Burma ausgemergelt auf hoher See gefunden und gerettet. Dutzende landeten teils nach wochenlangen Irrfahrten auch in indonesischen Gewässern. Die Flüchtlinge berichteten, thailändische Beamte hätten sie in alten Booten ohne Motor und ohne genügend Wasser und Nahrung ausgesetzt. 300 Flüchtlinge gelten bis heute als verschollen und sind wahrscheinlich ertrunken.
Die Rohingya werden von burmesischen Militärregime gnadenlos verfolgt. Sie erhalten keine Staatsbürgerschaft. Das Regime steht auf dem Standpunkt, dass die Muslime nach Bangladesch gehören. Tausende versuchen jedes Jahr, ihrem Heimatland zu entfliehen und Jobs in Thailand oder Malaysia zu finden. (APA/dpa)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen