Mittwoch, 28. November 2012

Goldman übernimmt Bank of England

Goldman übernimmt Bank of England

Mit dem früheren Goldman-Sachs-Direktor Mark Carney stehen bald die drei für die Finanzmärkte wichtigsten Notenbanken unter der Führung von ehemaligen Goldman-Direktoren.

 

 


Ab 1. July 2013 übernimmt der Kanadier und frühere Goldman-Sachs-Direktor Mark Carney den Vorsitz der britischen Notenbank. Der aktuelle Chef der Bank of Canada folgt auf Mervin King, während Schatzkanzler George Osborne den von der City favorisierten Vize-Gouverneur Paul Tucker links liegen ließ, weil Carney weltweit "der führende Notenbanker" wäre, an dem kein Weg vorbei gegangen sei.



King und Queen begrüßte die Ernennung, ebenso wohl auch die Banker der New Yorker Investmentbank Goldman Sachs, wo Carney das Bankgeschäft 13 Jahre lang gelernt hatte. Der 1965 Geborene hatte zuvor in Harvard und in Oxford studiert, wo er 1993 mit einem Doktorat in Ökonomie abschloss. Bei Goldman stieg er zu Senior-Executive-Positionen auf und war etwa mit der Rückkehr Südafrikas an die Bondmarkte nach dem Ende der Apartheid und mit der Russlandskrise von 1998 befasst. 2003 wechselt er in den Vorstand der Kanadischen Nationalbank, wurde ein Jahr später aber an das Finanzministerium ausgeliehen, für das er etwa die Verhandlungen mit der G7 führte. 2007 kam er zurück zur Notenbank und übernahm dort 2008 den Vorsitz.
Carney wird heute zugebilligt, stark dazu beigetragen zu haben, dass Kanada weitgehend unbeschädigt durch die letzte Weltfinanzkrise gekommen ist. Allerdings dürfte hier das letzte Urteil noch nicht gesprochen sein, da Kanada sich das trotz Weltfinanzkrise ununterbrochene Wachstum mit dem stetigen Ansteigen bestimmter Vermögenspreise (vor allem Immobilien) und der privaten Verschuldung erkauft war. Den Ausgleich dieser Ungleichgewichte wird King vermutlich schon vom Chefsessel der BoE beobachten können, womit nun mit FED of New York, EZB und BoE die drei für die Finanzmärkte wichtigsten Zentralbanken unter der Führung von früheren Goldman-Bankern stehen.
 
 
Quelle:  http://www.heise.de/tp/blogs/8/153263

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