Mittwoch, 28. November 2012

Farbrevolutionen: die nächste in Argentinien?

Farbrevolutionen: die nächste in Argentinien?

Tony Cartalucci

Übersetzt von  Einar Schlereth
Herausgegeben von  Susanne Schuster



Das Misstrauen wächst angesichts der sich verschärfenden westlichen Kritik an Argentiniens Nationalisierungsprogramm und Ablehnung der “Regeln der globalen Finanzordnung”, einhergehend mit Straßenprotesten.
Westliche Medienagenturen haben begonnen, begeistert über die Demonstrationen in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires zu schreiben. CNN, AP und die BBC haben alle über die Proteste in gleichermaßen vagen Begriffen geschrieben, ohne die Führer und die Oppositionsgruppen dahinter zu nennen, und besonders die BBC hat den „Arabischen Frühling“ wieder aufgewärmt mit denselben Phrasen – „Aktivisten der Opposition nutzten soziale Netzwerke, um den Marsch zu organisieren, die ihrer Meinung die größte Anti-Regierungsdemonstration seit einem Jahrzehnt war“.
Die westlichen Medien behaupten, die Demonstranten seien wütend über „die steigende Inflation, die hohe Verbrechensrate und Korruptionsfälle hoher Beamter“ – alle die identischen, vagen Klagen, die von den von Wallstreet unterstützten Oppositionsgruppen in Venezuela vorgebracht wurden. Hinter diesen haltlosen Behauptungen steckt der Internationale Währungsfonds mit seinen Sanktionsdrohungen, weil Argentinien sich vom US-Dollar und der von London und Wallstreet beherrschten internationalen Finanzordnung abwendet.
Und wie in Venezuela gibt es eine koordinierte Kampagne gegen die argentinische Regierung unter Führung der Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner in den Leitartikeln der westlichen Medien.
Die Chicago Tribune hat im Leitartikel 'Eine falsche Wendung in Buenos Aires: Argentiniens populistische Wirtschaftspolitik fordert eine Katastrophe heraus' erklärt:
„Welche Schande, ein Land mit so großen ökonomischen Aussichten wieder von der Straße des Wohlstands abweichen zu sehen.
Der neueste in einer Geschichte von überflüssigen Irrtümern begann 2007. Die Wahlen führten die populistische Präsidentin Cristina Fernandez nach oben, die ihr Land an den Rand der Katastrophe brachte, indem sie sich weigerte, den Gesetzen der globalen Finanz zu gehorchen. Sie schränkte den internationalen Handel ein, verletzte Verträge und veröffentlichte falsche Daten, um die galoppierende Inflation zu kaschieren, verursacht durch ihre Politik. Gleichzeitig gewann sie billige politische Punkte, indem sie die reichen Länder des Nordens wegen ihres angeblichen ökonomischen Imperialismus anklagte.
Argentinien tat einen gefährlichen Schritt im Mai, als es die YPF verstaatlichte, das wichtigste Energie-Unternehmen. Die Übernahme wurde in der ganzen Welt verurteilt und zwang die spanische Gruppe Repsol mit dem größten Anteil an YPF außer Landes. Repsol lieferte das technische Know-how und die Investitionen, um Argentiniens große Ölreserven zu erschließen – u. a. auch das riesige Erdöl/Gas Feld Vaca Muerta.
Die Verhandlungen, um Repsol zu entschädigen, werden schlecht für Argentinien ausgehen. Die EU wird dem Land wahrscheinlich Sanktionen auferlegen. Repsol will 10 Mrd. US-Dollar und hat die Konkurrenz wissen lassen, dass sie anderen nicht erlauben werde, aus den konfiszierten Ölfeldern Profit zu ziehen. Argentinien wird es schwer haben, Partner zu finden, um seine lukrativen Ressourcen zu erschließen.
Der Finanzcoup gegen Repsol hat starke nationale Unterstützung gefunden. Die Beliebtheit der Präsidentin schoss vorübergehend in die Höhe. Selbst die Oppositionsparteien billigten das Vorgehen. Regierungsbeamte sprachen davon, dass Argentiniens Würde wiederhergestellt worden sei, indem es sich gegen Ausländer wehrte, die seinen nationalen Reichtum plünderten. Unterdessen hielt Fernandez die Wirtschaft am Laufen, indem sie private Pensionsfonds nationalisierte, das Geld in Wohnungsbau-Darlehen umlenkte und per Dekret die Wohlfahrtsprogramme erweiterte.
Jetzt muss Argentinien den Preis bezahlen.“
Was wahrscheinlich folgen wird, sind koordinierte Angriffe wie Sanktionen, Isolierung, politische Angriffe, Währungsattacken und natürlich von den USA angefeuerte Unruhen auf der Straße, was Demonstranten sein können, die einfach Straßen blockieren, bis zu zunehmender Gewalt, die von den bereits berüchtigten „geheimnisvollen Schützen“ ausgeht, wie sie die USA bei ihrer unkonventionellen Kriegführung einsetzen, um Länder zu destabilisieren, zu spalten und zu zerstören.
Aber ebenso wie in Venezuela, wenn genügend Bewusstsein aufgebracht werden kann hinsichtlich dessen, was der Westen tut, und der hinterhältigen Absichten und Interessen der Oppositionsgruppen auf den Straßen, die benutzt werden um Argentinien zurück unter die westlich beherrschte „Weltordnung“ zu treiben, die von den US-Ideenschmieden mit Leuten wie Robert Kagan artikuliert wurden, nämlich „den Bedürfnissen der USA und ihrer Alliierten zu dienen“, können diese letztlich abgewehrt werden.
...

Wenn Sie in Argentinien sind oder die derzeit gegen die argentinische Regierung demonstrierenden Oppositionsgruppen kennen und über ihre Führer, Forderungen, Ideologie und Verbündeten Bescheid wissen, kontaktieren Sie bitte den Land Destroyer Report unter cartalucci@gmail.com.

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