Likud-Vorwahlen
zeigen dramatischen Rechtsruck in Israels herrschender
Partei
‚Gemäßigte’
alteingesessene Mitglieder zu Gunsten von Falken
abgewählt
Jason Ditz
Nach einer
Vorwahl am Wochenende, die durch technische Probleme
beeinträchtigt war, veröffentlichte Israels herrschende
Partei Likud inoffizielle Ergebnisse, die eine
überraschend extreme Verlagerung der Stimmung zeigen,
wobei drei Minister des derzeitigen Kabinetts sich auf
den hinteren Plätzen finden.
Die drei
Minister, Benny Begin, Dan Meridor und Michael Eitan sind
alle lang dienende Parlamentsabgeordnete und werden als
der eher gemäßigte Flügel der Partei betrachtet.
Gereiht auf der Liste als Nummer 20 könnte Begin
eventuell wieder gewählt werden, aber die beiden anderen
sind fast sicher draußen, besonders jetzt, wo Likud eine
gemeinsame Liste mit der noch weiter rechts stehenden
Yisrael Beiteinu betreibt.
An deren Stelle
gaben die Teilnehmer an den Vorwahlen ihre Stimmen den am
meisten extremistischen Likud-Mitgliedern, unter ihnen
Moshe Feiglin, der Adolf Hitler pries wegen dessen
„beispielhaften Regimes,“ und der die
Vertreibung nicht nur der Palästinenser, sondern auch
der israelischen Araber aus dem Land forderte, und der
fast sicher zum ersten Mal in die Knesset einziehen wird.
Angesichts des
Zusammenschlusses mit Beiteinu und dem dramatischen
Rechtsruck in ihrer eigenen Partei kauen die
Oppositionsparteien an dem Bissen, gegen den zunehmend
chauvisistischen und extremistischen herrschenden Block
anzugehen. Die große Frage ist, ob linke und gemäßigte
Wähler überhaupt genügend Interesse daran haben, das
Ergebnis zu ändern, oder ob die Likud-Vorwahlen
tatsächlich Israels derzeitige politische Realität
wiedergeben.
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